Böser Revierkampf im Nistkasten

26. Februar 2011 Michael Nistkasten-Kamera

Die Natur kann manchmal grausam sein. Was am heutigen Vormittag im Nistkasten abging, war wirklich nicht schön mit anzusehen. Eine Blaumeise inspizierte neugierig das Innere des Nistkastens.

Kurz darauf kam eine Kohlmeise (vermutlich die hier schon seit Monaten übernachtende „Stamm-Kohlmeise“) in den Kasten und ging sofort erbarmungslos auf ihre unterlegene Kontrahentin los.

Der erbitterte Kampf um den Nistplatz dauerte über 40 Minuten, danach regte sich die Blaumeise kaum noch. Kurz darauf verließ die Kohlmeise endlich den Nistkasten. Wir holten die völlig erschöpfte Blaumeise heraus und setzten sie an eine ruhige Stelle um zu verhindern, dass die vermutlich bald zurückkommende Kohlmeise noch weiter auf sie einhackt.

Aber es hat leider nicht mehr geholfen, denn die Blaumeise ist im Laufe des Nachmittags an den vermutlich sehr schweren inneren Verletzungen gestorben.

Eine Blaumeise inspiziert den Nistkasten

Erbitterter Kampf zwischen Blaumeise und Kohlmeise

Die Spuren des Kampfes

BlaumeiseCamKameraKohlmeiseNistkastenRevierkampf

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9 Kommentare zu “Böser Revierkampf im Nistkasten”

  • Sven sagt:

    Finde das ja echt schrecklich!
    Ich habe mir gar nicht vorstellen können, dass es so etwas gibt.
    Eigentlich finde ich es ja sehr sinnvoll ein Vogelhaus oder einen Nistkasten aufzustellen. Eine Kombination aus Futterstelle und Nistkasten finde ich sehr lustig. Ich denke aber auch dass das etwas problematisch ist.
    Ich werde mir jetzt auch einen Nistkasten besorgen und da ich vom Platz her etwas eingeschränkt bin (habe leider nur einen Balkon) werde ich einen kleinen Nistkasten so wie diesen hier http://www.vogelhausparadies.de/nistkasten-nisthilfe-vogelhaus.html (mittleres Bild) – also den „Nistkasten aus Holz“ kaufen oder wenn das nicht möglich ist vielleicht sogar selber basteln. Ich finde das ist man den Vögeln schon schuldig.
    Ich hoffe aber sehr das solche Attacken dann nicht stattfinden.

    lg
    Sven

  • Michael sagt:

    Hallo Michael,

    eigenlich ist es eine nette Idee, aber nach unseren Erfahrungen kann die Kombination von Futterstelle und Nistkasten problematisch werden.

    Die Nistkästen werden oft auch als Schafmöglichkeit genutzt, und wenn es so ist, verteidigt die Meise „ihren“ Nistkasten gegen alles, was auch nur in die Nähe kommt.

    Wir hatten auch Futtersäulen in der Nähe hängen, die gerne von Blau- und Kohlmeisen und sogar Kleibern genutzt wurden.

    Seitdem aber der Übernachtungsgast eingezogen ist, wurde alles verjagt, was nur in die Nähe des Kastens kam.

    Daraufhin haben wir die Futtersäulen woanders aufgehängt.

    Der Nistkasten sollte für eine Kamera auch ein höheres Dach haben, sonst ist die Kamera evtl. zu nah dran und kann die Vögel beim Ein- und Ausfliegen stören.

    Als fertige Kamera kann man eigentlich alles nehmen, was Infrarotlicht an Board hat.

    Gruss Michael

    Viele Grüße

  • Michael Beyer sagt:

    Hallo Silke und Michael,

    so ein Nistkasten mit Videokamera ist ja eine coole Idee. Das wäre was für meine Kinder als Weihnachtsgeschenk. Da können die nächstes Jahr den Vogeln beim Brüten zusehen.

    Habe mir schon ein tolles Modell ausgesucht (falls ihr mal schauen wollt – ich finden die Kombination von Nistkasten und Futterstelle richtig klasse) http://www.vogelhaus-experte.de/de/Nistkaesten/Fachwerk-Nisthaus-mit-Futterplatz-und-Holzstaender

    Könnt Ihr mir sagen, wo ich die Videokamera für den Nistkasten her bekomme? :? Den Einbau sollte ich dann selbst schon hinkriegen ;)

    Viele Grüße

    Michael

  • elke sagt:

    @ Michael: Ja, bitte „hilf“ der Blaumeise falls es ein Nächstes Mal geben sollte….
    :hilfe:
    LG elke

  • Michael sagt:

    Hallo Christa, einen tiefen Eingriff in die Natur hat der Mensch an vielen Stellen bereits längst vorgenommen. Sei es die Wegnahme der natürlichen Lebensräume mit ihren Nahrungsangeboten, oder auch das Bereitstellen von künstlichen Nisthilfen und Futterstellen. Sollte sich nochmal ein so ungleicher Kampf in unserem Nistkasten anbahnen, werde ich, wenn möglich, der Blaumeise durch Öffnen der Nistkastenklappe eine viel grössere Chance zur Flucht ermöglichen.

  • Christa sagt:

    Au weia, zum glück blieb sowas in meinem Nistkasten bisher aus. Aber dazwischen gehen würde ich nicht, ich sehen das als Eingriff in die Natur.

  • Helena sagt:

    Aus diesem Grund sollte man wohl auch immer ausreichend Nistkästen mit kleinem Lochdurchmesser aufhängen – da haben die Kohlmeisen keine Chance! Aber schon krass, dass die kleine Blaumeise nicht einfach geflohen ist….

  • Wintergrün sagt:

    Bei uns sind es die Spatzen im Jasmin. Ein wirklich zänkisches Volk, da gönnt einer dem andern den Zweig zum Sitzen nicht. Einmal haben zwei Spatzenmädels eine Andere solange verfolgt und auf ihr rumgehackt, bis sie vor lauter Aufregung (wahrscheinlich) einen Herzkasper bekommen hat und gestorben ist. Hm. Garstige kleine Dinger.

  • helo sagt:

    Ach das ist immer gruselig mit anzusehen. Letztes Jahr waren es zwei Amselhähne, die sich so intensiv stritten und dabei auf die Strasse gerieten, das ich dann dazwischen gegangen bin, bevor noch beide überfahren werden. Dieses Jahr waren es zwei Krähen, die waren vermutlich schon eine Weile im Clinch und lagen beide ganz still ineinander verkrallt auf einem Parkweg als ich dazu kam, waren wohl schon erschöpft.
    Es kommt mir merkwürdig vor, das die unterlegene Partei nicht eher aufgibt und flüchtet, bevor sie solche Verletzungen erleidet. Vorletztes Jahr habe ich auch zwei Amselhähne beobachtet, da ist dann einer nach 10 min geflüchtet.

    Eine tote Blaumeise habe ich diesen Winter auch schon gefunden. Ich hoffe, die Blaumeisen setzen sich doch noch ein bißchen durch – nichts gegen Kohlmeisen, aber sie scheinen mir immer zahlreicher und verdrängen langsam die Blauen. Wenn ich die Vögel so beobachte, gehen die Kohlmeisen auch auf dem Boden auf Nahrungssuche, wohingegen die Blaumeisen immer nur auf den Bäumen bleiben – vielleicht ist das auch ein Nachteil? außerdem das sie kleiner sind.


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